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Liebe Leser*innen,

"Die wichtigste Aufgabe für uns, die wir heute Verantwortung tragen, ist die lebenswerte Zukunft für nachfolgende Generationen." Diesem Satz von Richard von Weizsäcker folgend, ist es uns seit der Gründung im Jahre 1987 ein großes Anliegen, junge Frauen für Themen der beruflichen Gleichstellung zu sensibilisieren, Lebenserfahrung und Know-how von Generation zu Generation weiterzugeben. Aber auch der Austausch mit Gleichgesinnten innerhalb einer Generation liegt uns sehr am Herzen – deshalb freuen wir uns sehr über den Start von gleich zwei neuen Projekten:

Aktuell hecken wir nicht nur eine Seminarreihe und einen Fachtag für Frauen ab 50 aus, sondern sind auch gerade mit "Young Future" an den Start gegangen: Auf diesem Instagram-Account dokumentieren die beiden Schülerinnen Paula Serpé und Yoki Siller ihre Rechercheergebnisse zu dem Thema "Schule - Was dann?" YoungFuture soll junge Menschen mit Interviews, Fachinformationen und Workshops inspirieren, neue Berufsfelder zu erforschen und auch ungewöhnliche Berufswege kennenzulernen.

Apropos Workshops: Wir trotzen der Pandemie und haben auch für den April wieder ein spannendes Veranstaltungsprogramm entwickelt, das Sie nicht nur geistig, sondern auch körperlich fit hält. Mit dem beginnenden Frühling kommt auch die Lust auf innere und äußere Bewegung zurück – wir freuen uns, wenn Sie ihr mit uns nachgehen. Und falls Sie Lust auf eine Einzelberatung haben, stehen wir Ihnen auch in den Osterferien gerne zur Verfügung.

Schöne Ostertage wünscht Ihnen

Ihr Frauen & Beruf- und BerufsWege-Team

In diesem Newsletter finden Sie …

  • eine Zusammenstellung spannender Veranstaltungen im Monat April
  • Kurzinterviews mit unseren Beraterinnen Heike Schulze-Werner und Astrid Hochbahn
  • Informationen zur neuen "Bundesstiftung Gleichstellung"
  • einen Wettbewerb für Nachfolgerinnen
  • Zahlen zur Existenzgründung von Frauen
  • zahlreiche spannende Lese- und Hörtipps
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Unsere Veranstaltungen im April:

Online-Workshop: Pilates-Rückengesundheit für zuhause
14. und 28. April 2021, 19:30 - 20:45 Uhr
Alle Übungen dieser kostenloses Workshops können ohne Equipment und ohne Vorkenntnisse zuhause durchgeführt werden. Im Anschluss steht Trainerin Nora Scherzer gerne für individuelle Fragen zu den Übungen sowie für Tipps zur Schmerzlinderung von verspannungsbedingten Rückenproblemen zur Verfügung. mehr Infos

Infoabend online: Ist Frau sein finanziell riskant?
21. April 2021, 19:30 - 21:00 Uhr
Wie wirken sich weibliche Lebensentwürfe finanziell aus und was können wir Frauen tun, um uns finanziell genügend abzusichern? An diesem Abend gibt Gründungs- und Unternehmensberaterin Astrid Hochbahn die Möglichkeit, genauer hinzuschauen – damit Sie rechtzeitig gegensteuern und gestalten können. mehr Infos

Workshop: Leben ohne Grübelfallen
24. April, 10:00 bis 14:00 Uhr

In diesem Workshop erkunden Sie Ihre inneren Antreiber und stellen Ihre Gedanken auf den Prüfstand. Sie bekommen Ideen und Strategien an die Hand, um sich im Alltag weniger vom Grübeln überrollen zu lassen und „liebgewonnene“ gedankliche Stressverstärker umzuformulieren. mehr Infos

Seminar: Innehalten zum Job-Check
28. April und 5. Mai 2021, 18:00 - 21:00 Uhr

Wie zufrieden bin ich eigentlich mit meinem Beruf, meiner*m Arbeitgeber*in, meinem Aufgaben-Profil oder meiner Selbstständigkeit? In diesem zweiteiligen Seminar gewinnen Sie mehr Klarheit über Ihre berufliche Identität, Ihre Potenziale und Ziele und werden vielfältig inspiriert für weitere Schritte auf dem Weg zu erfüllenden Job-Perspektiven. mehr Infos

Sie müssen gerade jeden Euro einzeln umdrehen? Sprechen Sie uns an – wir finden mit Sicherheit eine Lösung!

#girlsdaydigital – der Aktionstag 2021

Seit 2001 gibt der Girls'Day Mädchen einmal im Jahr die Möglichkeit, Berufe aus den Bereichen IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik kennenzulernen und weiblichen Vorbildern in Führungspositionen aus Wirtschaft und Politik zu begegnen. Damit diese Berufserkundung auch in Zeiten der Pandemie möglich ist, findet der Girls'Day 2021 überwiegend digital statt – und zwar am 22. April. Das komplette Girls'Day-Digital-Event finden Sie hier.

Veranstaltungen für Kulturschaffende

Die Kulturbranche gehört zu den am heftigsten durch Corona gebeutelten Wirtschaftszweigen – (nicht nur) deshalb gibt es die Kulturakademie und ihr spannendes Veranstaltungsprogramm für Kunst- und Kulturschaffende:

Seminar: Digitale Veranstaltungsformate im Kulturbereich
13. April, 10:00 - 17:00 Uhr

An diesem Tag gibt Kai Heddergott einen Überblick über die gängigsten Präsentationsmöglichkeiten, Tools und Erfahrungswerte aus der Praxis für erfolgreiche Hybrid- oder Online-Veranstaltungen. mehr Infos

Seminar: NRW-Kulturförderung
20. April, 10:00 - 17:00 Uhr

Die Idee fürs nächste Kulturprojekt steht, einzig die Finanzierung wackelt noch? In diesem Workshop erhalten Sie einen Überblick über die Förderprogramme in NRW und die Regionale Kulturpolitik (RKP). mehr Infos

5 Fragen an … Heike Schulze-Werner

Heike Schulze-Werner (Jahrgang 1964) hat vor 23 Jahren an einem Gründungsseminar für Frauen teilgenommen. Die Arbeit des BerufsWege e.V. hat sie dabei so begeistert, dass Sie seit vielen Jahren mit Lust und Leidenschaft als Trainerin, Beraterin und Vortragende dabei ist. Sie ist verheiratet, Mutter von zwei erwachsenen Kindern und glückliche Oma von drei Enkelkindern.
Heike im Newsletter
Frau Schulze-Werner, wie wurden Sie zu der Person, die Sie heute sind?
Ich wollte immer schon mit Menschen arbeiten, habe mich aber im Angestelltenverhältnis sehr an Strukturen und Machtverhältnissen gerieben und eingeengt gefühlt – das konnte ich vor 21 Jahren durch meinen Schritt in die Selbstständigkeit erfolgreich ändern. Sehr geprägt hat mich nach meinem Studium der sozialen Arbeit mein Berufsanerkennungsjahr im Jugendhof Vlotho (Bildungszentrum LWL) – die Konzipierung von Veranstaltungen sowie die praktische Begleitung von Fortbildungsgruppen auf dem Hintergrund der Themenzentrierten Interaktion (Ruth Cohn) hat mein Interesse an Kommunikations- und Gruppenprozesse weiter bestärkt.

Welche Motivation steckt hinter Ihrem Engagement für BerufsWege e.V.?
Prozesse in Gruppen zu begleiten, Menschen (besonders auch Frauen) mit ihren Fragen abzuholen, sie zu stärken und gemeinsam Lösungsideen zu entwickeln ist mir eine Herzensangelegenheit – und all dies lässt sich im Verein hervorragend umsetzen. Wertschätzender Umgang miteinander ist die Grundlage für Wachstum – das habe ich selbst erfahren und gebe ich gerne zurück.

Definieren Sie sich selbst als Feministin?
Ja – nicht unbedingt im Großen und mit viel Tamtam, sondern auf meine eigene Art und Weise. Immer unterschiedlich, mit offenem Blick für Geschlechtergerechtigkeit.

Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: Eine gleichberechtigte Arbeitswelt ist für mich …
… nur dann möglich, wenn alle dieselben Chancen, Rechte und Pflichten in Beruf und Familie erhalten. Familienarbeit muss aufgewertet und finanziell entlohnt werden, Minijobs dürfen keine Armutsfalle für Frauen sein.

Welches Werk einer Frau (Buch, Film, Theaterstück etc.) sollte man Ihrer Meinung nach unbedingt kennen?
Spontan fällt mir das Frauenkabarett „Missfits“ ein – herrlich humorvoll.

5 Fragen an … Astrid Hochbahn

Astrid Hochbahn (Jahrgang 1964) ist dem BerufsWege e.V. seit 1996 in vielerlei Weise verbunden – aktuell engagiert sie sich in der Gründungsberatung, leitet Gründerinnenwerkstätten, Info-Abende und Veranstaltungen im Rahmen der Gründungswoche. Außerdem ist sie für den Themenschwerpunkt „Frauen 50 +“ verantwortlich. Sie lebt in Münster und hat zwei erwachsene Kinder.
Astrid im Newsletter
Frau Hochbahn, wie wurden Sie zu der Person, die Sie heute sind?
Dadurch, dass ich die Geschenke genommen habe, die mir das Leben gegeben hat – ein intellektuell ermutigendes, versorgendes Umfeld in meiner Kindheit – und mich seinen Herausforderungen gestellt habe – z.B. dem frühen Tod meiner Mutter. Ich glaube, wir bekommen die ganze Zeit über Einladungen zu innerem Wachstum. Das, was ich am wenigsten haben wollte, woran ich mich am meisten abgearbeitet habe, hat mir Erfahrungen und Erkenntnisse beschert, die ich heute nicht missen will. Und ich bin sehr dankbar für meine Selbstständigkeit, die mir Raum gibt, wirklich meinen eigenen Weg zu gehen.

Welche Motivation steckt hinter Ihrem Engagement für BerufsWege e.V.?
Frauen & Beruf verdanke ich eine Schlüssel-Erfahrung. Ich war Soziologin, studierte BWL und habe dann in einem Praktikum bei Frauen & Beruf einen beruflichen Orientierungskurs begleitet. Dabei habe ich festgestellt, dass ich Menschen dabei unterstützen kann, herauszufinden, was sie wirklich wollen – und dass ich den Moment wunderbar finde, wenn Menschen anfangen zu leuchten, weil sie sich gesehen fühlen und sich besser verstehen. Seitdem habe ich einige Beratungs-Ausbildungen bzw. eine systemische Therapie-Ausbildung gemacht, weil ich das immer besser können wollte. Ich bin jetzt seit 25 Jahren selbstständig als Berufsweg-, Gründungs- und Unternehmensberaterin, und diese Arbeit inspiriert mich immer noch.
Frauen & Beruf war und ist für mich immer ein Ort, an dem inspirierte, kluge Frauen zusammenkommen, die gesellschaftlich etwas bewegen und besser machen wollen. Es geht einerseits darum, mitzudiskutieren, wie sich Strukturen ändern können, und andererseits das Bestmögliche zu tun, damit jede einzelne Frau für sich einen guten Weg findet.

Definieren Sie sich selbst als Feministin?
Ich habe mich früher als Feministin verstanden. Meine Mutter war sehr klug, hat aber überhaupt keine Ausbildung bekommen. Ich habe erlebt, dass sie dadurch finanziell und emotional abhängig war. In meinem Studium habe ich mich viel mit der alten und neuen Frauenbewegung beschäftigt. Mir war und ist es ein großes Anliegen, Frauen dabei zu unterstützen, unabhängig ihr eigenes Leben leben zu können und ihre Potenziale zu verwirklichen. Gleichzeitig schaue ich heute differenzierter darauf, was die Ursachen für die heutige gesellschaftliche Situation sind: An vielen Stellen stecken Menschen jeglichen Geschlechts in inneren und äußeren Zwängen, die es aufzulösen gilt.

Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: Eine gleichberechtigte Arbeitswelt ist für mich …
… dann realisiert, wenn das Geschlecht keine Rolle spielt, wenn jede*r das tun kann, was sie*er tun will, wenn mit einem bestimmten Geschlecht keine Machtposition mehr verbunden ist und wenn es strukturelle gesellschaftliche Unterstützung gibt, damit Kindererziehung, Pflege, Hausarbeit nicht zum Nachteil derjenigen gereichen, die sie ausüben.

Welches Werk einer Frau (Buch, Film, Theaterstück etc.) sollte man Ihrer Meinung nach unbedingt kennen?
Natürlich meine! „Bring deine Idee zum Leuchten. Die Kreativ-Methode zur erfolgreichen Realisierung von Projekten“ bzw. demnächst „Selbstständig als Systemiker*in“. In meinen Büchern steckt so viel Herzblut, dass ich mich freue, wenn Menschen sie lesen.

"Bundesstiftung Gleichstellung" startet 2021

In der Gleichstellungsstrategie der Bundesregierung wird anhand vielfältiger Kennzahlen aufgezeigt, dass die im Grundgesetz verankerte Gleichberechtigung noch nicht zu einer tatsächlichen Gleichstellung geführt hat, auch wenn es Fortschritte gibt. Bislang fehlt eine Struktur, die sich wissenschaftlich fundiert insbesondere Fragen der gerechten Partizipation von Frauen und Männern in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft widmet. Diese Lücke soll die Bundesstiftung Gleichstellung schließen, um so die Gleichberechtigung von Frauen und Männern effektiver durchzusetzen und auf die Beseitigung noch bestehender Nachteile spürbarer hinwirken zu können. Im März hat das Kabinett einen Gesetzesentwurf beschlossen, der die Gründung der Stiftung noch in diesem Jahr vorsieht. Die komplette Meldung der Bundesregierung dazu können Sie hier nachlesen.

Nachfolgerin und Wegbereiterin des Jahres gesucht

In den nächsten zwei Jahren stehen rund 260.000 kleine und mittlere Unternehmen vor der Herausforderung Unternehmensnachfolge. Frauen treten immer noch seltener die Nachfolge an als Männer und dies, obwohl der Anteil der Frauen an allen Gründungsinteressierten mittlerweile 44 Prozent beträgt - dieses Potenzial muss besser ausgeschöpft werden und dafür braucht es vor allem gute Vorbilder. Deshalb kürt der Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU) unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in diesem Jahr zwei Frauen, die den mutigen Schritt als familieninterne und externe Nachfolgerinnen gegangen sind, mit dem „she succeeds award“. Nominierungsschluss ist am 31. März. mehr Infos

Corona schreckte in 2020 kaum Gründerinnen

Die Existenzgründungen von gewerblichen Einzelunternehmen sind im Pandemiejahr 2020 insgesamt um rund 15 Prozent gesunken. Dabei fiel der Rückgang bei den Einzelunternehmen, die von Frauen gegründet wurden, etwas geringer aus als bei den Männern. Infolgedessen stieg der Anteil der Frauen an den gewerblichen Existenzgründungen von Einzelunternehmen in 2020 gegenüber 2019 leicht: von 29,4 Prozent auf 30,7 Prozent. Gleichwohl gründen im gewerblichen Bereich weiterhin deutlich weniger Frauen als Männer: 2020 gründeten rund 49.400 Frauen (und 114.900 Männer) ein gewerbliches Einzelunternehmen im Haupterwerb, 106.500 im Nebenerwerb (Männer: 158.000). Das meldet das Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM).

Lesens- & Hörenswertes

Interview: Darum machen sich Frauen nicht selbstständig
Überkommene Einstellungen in der Gesellschaft, ein Mangel an Informationen und zu wenig Geld: Laut VdU-Präsidentin Jasmin Arbabian-Vogel sind das drei Dinge, die Frauen davon abhalten, sich selbstständig zu machen. Das komplette Interview mit ihr können Sie hier nachlesen.

Podcast: Mut zur Macht – Ein neues Mindset für moderne Frauen
Warum fällt es Frauen oft schwer, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es sich wünschen? In diesem Podcast erklärt die Philosophin Dr. Rebekka Reinhard, warum der typische weibliche Perfektionismus unglücklich macht, warum altmodische Rollenbilder eine Beziehung belasten können und wie moderne Frauen ins Handeln kommen.

Buch: "Es geht nur gemeinsam" von Jutta Allmendinger
In dieser Streitschrift zeigt die Soziologin Jutta Allmendinger, was sich endlich ändern muss, damit wir echte Gleichberechtigung herstellen. Ihr Buch ist ein Fahrplan in die Zukunft, in der Geschlechtergerechtigkeit keine Forderung mehr ist, sondern ein Fakt.

Podcast: MINTdabei
Vor welche Probleme und Herausforderungen werden junge Frauen in MINT-Berufen gestellt? Was hat die Selbst- und Fremdwahrnehmung damit zu tun und wie kann man etwaige Probleme in Zukunft lösen? Diese fünfteilige Podcastreihe gibt wissenschaftlich fundierte Antworten.
Herausgeber:
BerufsWege e.V., Warendorfer Str. 3
48145 Münster, Tel. 0251 55669
info@berufswege-muenster.de

Text:
Constanze Wolff, Brandstifterin

Verantwortlich im Sinne § 7 TMG:
BerufsWege e.V., Warendorfer Str. 3
48145 Münster, Tel. 0251 55669

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Mo. & Di.: 10.00 - 17.00 Uhr
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