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Liebe Leser*innen,

wie sind Sie ins neue Jahr gekommen? Halten Sie tapfer die Stellung zwischen Homeoffice und Homeschooling, Kurzarbeit und Soforthilfe, Lockdown und Lockerungsdiskussionen? Wir finden: Ab und zu darf man auch mal den Kopf hängen lassen, laut fluchen und den Alltag Alltag sein lassen. Und dann kommt die Stunde der Pläne, Visionen und Ideen!

Für die ersten Wochen des Jahres haben wir daher ein spannendes Programm entwickelt, das Ihnen Mut für die Zukunft machen soll. Denn spätestens jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Gewohntes zu hinterfragen und sich Unterstützung für den Weg ins Unbekannte zu suchen.

Damit wir Ihnen diese Unterstützung auch unter Coronabedingungen geben können, haben wir digital aufgerüstet: Mit schnellerem WLAN, einem digitalem Whiteboard und hochmodernen Luftfiltern sind wir für analoge, digitale und hybride Webinare, Workshops und Beratungen gewappnet.

Apropos Beratungen: Wussten Sie eigentlich, dass wir auch Paarberatung anbieten? Als Ansprechpartnerinnen für Frauen auf ihren beruflichen Wegen richten wir unser Augenmerk immer auch auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie – und dabei spielen Partner*innen eine enorme Rolle. Sprechen Sie uns einfach an, wenn Sie Unterstützung bei der partnerschaftlichen Gestaltung von Erwerbs- und Familienarbeit in Anspruch nehmen möchten.

Wir freuen uns immer auf Sie – persönlich, telefonisch oder online!

Ihr Frauen & Beruf- und BerufsWege-Team

In diesem Newsletter finden Sie …

  • einen Überblick über unsere Veranstaltungen der kommenden Wochen
  • Kurzinterviews mit unseren Vorstandsfrauen Cornelia Heiser und Alexandra Prinz
  • Hintergrundinformationen zur neuen Frauenquote in deutschen Vorständen
  • den aktuellen Gender Pay Gap in Deutschland
  • einen Überblick über das Thema "Menstruationsurlaub"
  • zahlreiche spannende Lese- und Hörtipps
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Diese Veranstaltungen erwarten Sie in den kommenden Wochen:

Infoabend online: Bring deine Idee zum Leuchten. Von der Idee zum Konzept
28. Januar 2021, 19.30 - 21.00 Uhr
Für Kurzentschlossene: Noch heute Abend hilft Berufsweg- und Unternehmensberaterin Astrid Hochbahn Ihnen dabei herauszufinden, ob aus Ihrer Idee ein Unternehmen werden kann. Mehr Infos

Online-Workshop: Erwachsenenbildung goes online
30. Januar 2021, 10:00 Uhr - 14:00 Uhr
Dieses Zoom-Seminar bietet Empowerment, Know-how und Erfahrungswissen für alle Seminarleiter*innen, die ihre Zweifel und Berührungsängste mit Videokonferenzen überwinden wollen. Mehr Infos

Berufliches Orientierungsseminar
1. Februar bis 15. März 2021

Was kann ich? Was will ich? Wo kann ich anknüpfen? Welche neuen oder alternativen Perspektiven gibt es? Für Frauen, die beruflich neu anfangen wollen – sei es nach Ausbildung, Studium oder Elternzeit, aus der Arbeitslosigkeit oder einer laufenden Beschäftigung heraus. 6 Treffen à 3 Stunden am Montagabend. mehr Infos

Infoabend online: Erste Hilfe für den Umgang mit Stress (in Krisenzeiten)
11. Februar 2021, 19.30 - 21.00 Uhr
Dieser Infoabend richtet sich an alle, die sich eine gesunde Balance für ihr Leben wünschen und Belastungen im Berufs- und Privatleben aktiv vorbeugen und bewältigen möchten. Diplom-Psychologin und Stressmanagementtrainerin Katrin Schürmann stellt wirksame Strategien vor, um mit belastenden Lebenssituationen konstruktiv und gesundheitsförderlich umzugehen. mehr Infos

Visionsworkshop: Ein Blick in die Zukunft – werden, wie ich bin
11. Februar bis 4. März 2021
In diesem Seminar macht die Coachin und Mediatorin Katrin Liebert eine Bestandsaufnahme mit Ihnen: Welche offenen Fragen habe ich? Was war wichtig, gut oder auch schwer im letzten Jahr oder davor? Was möchte ich im neuen Jahr verändern, belassen oder ausprobieren? 3 Treffen à 2,5 Stunden am Donnerstagabend. mehr Infos

Online-Workshop: Die eigene Karrierezukunft gestalten
13. Februar 2021, 10.00 - 14.00 Uhr
Manche Übergangsphasen bringen einige Herausforderungen und Unsicherheiten mit, ob und wie die (weitere) berufliche Karriere geplant werden sollte. Dieser Workshop ist teilnehmerorientiert und verschafft Ihnen Klarheit in Fragen der eigenen Karriere- und Zukunftsplanung. mehr Infos

Infoabend online: Gesund & fit im Homeoffice
17. Februar 2021, 19.30 - 21.00 Uhr
Fitness- und Yogastudios sind geschlossen, Hallen- und Teamsport ist verboten – wo bleibt da „Raum“ für unsere körperliche Gesundheit? An diesem Abend erläutert Fitness- und Pilates-Trainerin Nora Scherzer, wie Sie Ihren Arbeitstage "bewegter" gestalten können und warum das gerade bei der Arbeit im Homeoffice so wichtig ist. mehr Infos

Gründerinnenwerkstatt
18. Februar bis 22. April 2021
Für Frauen, die eine Gründungsidee haben und herausfinden wollen, ob eine selbstständige Tätigkeit eine berufliche Perspektive für sie sein kann. 8 Treffen à 3 Stunden am Donnerstagabend. mehr Infos

Infoabend online: Frauen in Honorararbeit und freien Berufen
2. März 2021, 19.30 - 21.00 Uhr
An diesem Abend gibt Elisabeth Remmersmann, Gründungsberaterin bei der Wirtschaftsförderung Münster, einen Überblick über steuer-und versicherungsrechtliche Fragen, Kalkulation von Preisen und Gestaltung von Verträgen. Mehr Infos

Online-Seminar: TalentKompass NRW 45 plus – werden, wie ich bin
6. bis 21. März 2021
Das Seminar bietet die Chance, sich mit den eigenen Stärken, Fähigkeiten und Werten zu beschäftigen, neue Ideen für zukünftige Betätigungsfelder zu kreieren, zu erkunden und die nächsten konkreten Schritte zu planen. 4 Wochenend-Termine à 5 Stunden. mehr Infos

Sie müssen gerade jeden Euro einzeln umdrehen? Sprechen Sie uns an – wir finden mit Sicherheit eine Lösung!

5 Fragen an … Cornelia Heiser

Cornelia Heiser (Jahrgang 1980) ist seit 2020 Vorstandsvorsitzende des Vereins Berufswege e.V. Sie lebt mit Ihrem Mann seit 2014 in Münster.
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Frau Heiser, wie wurden Sie zu der Person, die Sie heute sind?
Aufgewachsen bin ich in einer Kleinstadt im Nordschwarzwald. Für die Erzieherinnenausbildung bin ich nach Freiburg gezogen und habe nach einer Neuseelandreise die Fachholschulreife auf dem zweiten Bildungsweg absolviert. Nach meinem Studium der Sozialen Arbeit in Freiburg und Darmstadt und unterschiedlichen beruflichen Stationen bin ich seit 10 Jahren im Arbeitsfeld der betrieblichen Sozialen Arbeit tätig. Dort berate ich Mitarbeiter*innen, deren Angehörige und Führungskräfte zu unterschiedlichen Themen des (Berufs-)Lebens und leite ein Team.

Welche Motivation steckt hinter Ihrem Engagement für Berufswege e.V.?
Gesellschaft, ob im beruflichen oder privaten Leben, gendersensibel zu betrachten, war und ist mir ein wichtiges Anliegen. Sowohl hinsichtlich meiner eigenen Haltung (man ist damit nie am Ende), als auch in dem mir zur Verfügung stehenden Handlungsrahmen ganz konkrete Veränderungen mitzugestalten. Daher freue ich mich, als Vorsitzende für Berufswege e.V. tätig zu sein, und bin neugierig, was wir in den kommenden Jahren gemeinsam entwickeln und bewirken.

Definieren Sie sich selbst als Feministin?
Wenn das bedeutet, dass ich Geschlechterordnungen kritisch hinterfrage, für mehr Gleichberechtigung und für die Selbstbestimmung aller Menschen bin, sowie gegen Sexismus eintrete, dann möchte ich sagen: Ja, ich bin Feministin.

Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: Eine gleichberechtigte Arbeitswelt ist für mich …
… wenn wir die Worte „Gender Pay Gap“ oder „Frauenquoten“ nicht mehr verwenden, weil wir nicht mehr darüber diskutieren müssen. Wenn Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Privatleben jenseits des Geschlechts und der klassischen familiären Strukturen gedacht werden. Wenn (sexuelle) Diskriminierung in der Arbeitswelt zum Thema gemacht wird und Strukturen geschaffen werden, die dies schnell aufdecken und verhindern.

Welches Werk einer Frau (Buch, Film, Theaterstück etc.) sollte man Ihrer Meinung nach unbedingt kennen?
Ich habe auf dem Reeperbahnfestival 2020 (wegen Corona natürlich online) das Konzert von Suzane gehört. Eine junge Französin, die kraftvollen feministischen Electro-Chanson macht. Wer neugierig ist und auch das Tanzen und die Konzerte vermisst, sollte auf diesen Link klicken.

5 Fragen an … Alexandra Prinz

Alexandra Prinz (Jahrgang 1968) ist seit 2020 als zweite Vorsitzende für den Berufswege e.V. tätig. Sie ist Mutter von zwei erwachsenen Kindern und lebt seit 18 Jahren in Münster.
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Frau Prinz, wie wurden Sie zu der Person, die Sie heute sind?
Nach meinem Studium (Sozialpädagogik/Sozialarbeit) an der Fachhochschule Köln und anschließenden Tätigkeiten in Einrichtungen für Frauen/junge Erwachsene folgten Weiterbildungen in der Systemischen Familientherapie und Mediation. Mittlerweile arbeite ich seit 12 Jahren in der Schulsozialarbeit.

Welche Motivation steckt hinter Ihrem Engagement für Berufswege e.V.?
Immer wieder war ich in meiner beruflichen Tätigkeit mit der Benachteiligung von Frauen, sowohl gesellschaftlich als auch beruflich, konfrontiert. Da ich der Auffassung bin, dass wir diesen Benachteiligungen entgegenwirken müssen, halte ich Beratungseinrichtungen wie „Frauen & Beruf“ für unverzichtbar. In meiner Funktion als Vorstand ist es mir ein großes Anliegen, einen Beitrag zu mehr Chancengleichheit zu leisten.

Definieren Sie sich selbst als Feministin?
Wenn Feministin bedeutet, dass ich mir eine Veränderung der Machtstrukturen in unserer Gesellschaft wünsche, ohne Rollenzwänge und Benachteiligungen von Frauen, und mich dafür einsetzen möchte, dann bin ich gerne eine Feministin.

Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: Eine gleichberechtigte Arbeitswelt ist für mich …
… wenn Frauen eine bessere Bezahlung erhalten, mehr höhere Positionen in Unternehmen einnehmen, Doppelbelastungen (Arbeit & Beruf) nicht zu Benachteiligungen in der Karriereplanung von Frauen führen dürfen und zu guter Letzt mehr gesellschaftliche Anerkennung der geleisteten Arbeit innerhalb der Familie erhalten.

Welches Werk einer Frau (Buch, Film, Theaterstück etc.) sollte man Ihrer Meinung nach unbedingt kennen?
Das ist eine sehr individuelle Entscheidung. Bücher, Filme etc., die mich in meinem Leben begleitet und beschäftigt haben, mögen für andere möglicherweise unbedeutend sein, deshalb erlaube ich mir keine Empfehlungen.

Gesetzesreform: Mehr Frauen in Vorstände

"Das ist ein großer Erfolg für die Frauen in Deutschland und bietet gleichzeitig eine große Chance sowohl für die Gesellschaft als auch für die Unternehmen selbst" – so kommentiert Justizministerin Christine Lambrecht die Entscheidung der schwarz-roten Koalition für eine verbindliche Frauenquote in Vorständen. In Vorständen börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern muss demnach künftig ein Mitglied eine Frau sein. Aktuell trifft das laut Bundesfrauenministerium auf rund 70 Unternehmen zu, von denen knapp 30 noch keine Frau im Vorstand haben. Die Meldung der Bundesregierung dazu können Sie hier nachlesen.

Gender Pay Gap in der EU: Deutschland fast Schlusslicht

Frauen haben im Jahr 2019 in Deutschland durchschnittlich 19 % weniger verdient als Männer – das meldet das Statistische Bundesamt (Destatis). Der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen – der unbereinigte Gender Pay Gap – war damit um ein Prozentpunkt geringer als 2018 und fiel nach den jetzt revidierten Ergebnissen erstmals unter 20 %. Grund zur Freude ist das jedoch nicht. Der europäische Vergleich aus dem Jahre 2018 zeigt, dass Deutschland einiges aufzuholen hat: Mit 20 % lag der unbereinigte Gender Pay Gap in Deutschland deutlich über dem Durchschnitt der Europäischen Union (15 %). Von den 28 EU-Staaten im Jahr 2018 wies nur Estland mit 22 % einen noch höheren geschlechtsspezifischen Verdienstunterschied auf. Sämtliche Zahlen aus den Jahren 2006 bis 2019 finden Sie hier

Menstruationsurlaub als Wirtschaftsfaktor

80 % der Frauen sprechen von Produktivitätsverlusten bei der Arbeit während ihrer Periode, 30 bis 50 % aller fruchtbaren Frauen leiden jeden Monat unter starken, krampfhaften Kontraktionen der Gebärmutter bzw. anderen Symptomen. Der sogenannte "Menstruationsurlaub" kann hier entlastend wirken: Hierbei handelt es sich um (bezahlte oder unbezahlte) zussätzliche Krankenstandstage, die Frauen in Anspruch nehmen können, ohne einen speziellen Grund dafür angeben zu müssen. Gesetzlich verankert ist der Menstruationsurlaub bereits in Südkorea, Taiwan, Japan, Indonesien, Zambia und China, in zahlreiche weiteren Ländern werden entsprechende Gesetzesentwürfe diskutiert. In Deutschland existieren bisher weder Initiativen noch erwähnenswerte Diskussionen, einzelne Unternehmen (wie Nike und Coexist) haben die „Beurlaubung“ für Frauen mit Regelschmerzen jedoch weltweit in den Unternehmensrichtlinien festgelegt. Endgültig gebrochen werden kann das Tabuthema Menstruation aber erst, wenn das Thema in seiner gesamtgesellschaftlichen Bedeutung und mit seinen ökonomischen Auswirkungen wahrgenommen wird.

Lesens- & Hörenswertes

Magazin: femMit
"femMit - Für mehr Frauen in Verantwortung": So lautete der Titel des monatelang geplanten Kongresses. Als er coronabedingt abgesagt werden musste, steckte Veranstalterin Romina Stawowy den Kopf nicht in den Sand, sondern gründete kurzerhand ein Magazin – denn "Gleichberechtigung wartet nicht, bis sich die Pandemie ausgetobt hat." Die ersten beiden Ausgaben können Sie hier bestellen.

Podcast: EDITION F
Seit 2014 ist EDITION F zu einem digitalen Zuhause für Frauen und ihre Freund*innen geworden, das täglich mit tiefgründigen und spannenden Inhalten für Frauen inspiriert. Was leider viel zu wenige wissen: EDITION F macht auch einen Podcast – mit Themen von Diversität über sexualisierte Belästigung bis zu Fehlerkultur. Hier finden Sie sämtliche Ausgaben.

Artikel: Retradionalisierung durch Corona
Die Lasten der Corona-Krise sind ungleich verteilt, vor allem tragen sie erwerbstätige Mütter. Doch es gibt Hoffnung für mehr Geschlechtergerechtigkeit, sagt die Soziologin Jutta Allmendinger in diesem Interview.

Buch: Unsichtbare Frauen
Unsere Welt ist von Männern für Männer gemacht und tendiert dazu, die Hälfte der Bevölkerung zu ignorieren. In ihrem Buch "Unsichtbare Frauen" erklärt Caroline Criado-Perez, wie dieses System funktioniert. Sie legt die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Erhebung wissenschaftlicher Daten offen.

Buch: Finanzheldinnen
Finanzielle Unabhängigkeit ist wichtiger Bestandteil eines selbstbestimmten Lebens. Trotzdem scheinen Finanzen und Geldanlagen in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch eher Männersache zu sein. Der "Finanzheldinnen"-Planer von Katharina Bremer und Jessica Schwarzer möchte Frauen dazu bringen, sich mit ihren Finanzen auseinanderzusetzen, und sie so in die finanzielle Unabhängigkeit begleiten.
Herausgeber:
BerufsWege e.V., Warendorfer Str. 3
48145 Münster, Tel. 0251 55669
info@berufswege-muenster.de

Text:
Constanze Wolff, Brandstifterin

Verantwortlich im Sinne § 7 TMG:
BerufsWege e.V., Warendorfer Str. 3
48145 Münster, Tel. 0251 55669

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