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Liebe Leser*innen,

Schlittenfahren, Schneeballschlachten und lange Frühlingsspaziergänge: Der rasche Wetterwechsel der letzten Wochen war eine willkommene Abwechslung im Lockdown-Einerlei und hat viele von uns endlich wieder mal in Bewegung gebracht. Mit oftmals überraschenden Auswirkungen auf die Psyche: Ein positives Körpergefühl hilft uns, auch in herausfordernden Zeiten optimistisch zu bleiben und unseren Alltag besser zu gestalten.

Deshalb haben wir für die kommenden Wochen ein Veranstaltungsprogramm entwickelt, das Sie nicht nur geistig, sondern auch körperlich fit hält: Unser neues Online-Angebot zur Rückengesundheit ist kostenlos, auch auf kleinstem Raum durchführbar und ohne Vorkenntnisse in den Alltag zu integrieren. Und wenn Sie den Stressfaktoren in Ihrem Leben dauerhaft an den Kragen gehen wollen, legen wir Ihnen die Workshopreihe "Balance und Flexibilität im Alltag stärken" ans Herz.

Einen ganz und gar stressfreien Abend haben wir für den 9. März vorbereitet: Anlässlich des Weltfrauentages treffen wir uns zu einem "digitalen Dämmerschoppen", bei dem wir gemeinsam mit einer der Gründerinnen des FrauenForums auf 30 Jahre Frauen & Beruf zurückblicken werden. Wir freuen uns sehr darauf, mit Ihnen in Erinnerungen zu schwelgen und ins Gespräch über Vergangenheit und Zukunft eines sich verändernden Arbeitsmarktes zu kommen.

Bis ganz bald – persönlich, telefonisch oder online!

Ihr Frauen & Beruf- und BerufsWege-Team

In diesem Newsletter finden Sie …

  • eine Zusammenstellung aller spannenden Veranstaltungen im Monat März
  • Kurzinterviews mit unserer Geschäftsführerin Nikola Siller und unserer Projektmanagerin Iris Scherzer
  • Hintergrundinformationen zum Equal Pay Day am 10. März
  • den aktuellen Gender Pension Gap in Deutschland
  • ein Grundsatzurteil zur Lohngleichheit
  • zahlreiche spannende Lese-, Seh- und Hörtipps
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Unser Fitness-Programm für den Monat März:

Infoabend online: Frauen in Honorararbeit und freien Berufen
2. März 2021, 19:30 - 21:00 Uhr
An diesem Abend gibt Elisabeth Remmersmann, Gründungsberaterin bei der Wirtschaftsförderung Münster, einen Überblick über steuer-und versicherungsrechtliche Fragen, Kalkulation von Preisen und Gestaltung von Verträgen. mehr Infos

Online-Seminar: TalentKompass NRW 45 plus – werden, wie ich bin
6. bis 14. März 2021
Das Seminar bietet die Chance, sich mit den eigenen Stärken, Fähigkeiten und Werten zu beschäftigen, neue Ideen für zukünftige Betätigungsfelder zu kreieren, zu erkunden und die nächsten konkreten Schritte zu planen. 4 Wochenend-Termine à 5 Stunden. mehr Infos

Digitaler Dämmerschoppen zum Weltfrauentag: 30 Jahre Frauen & Beruf
9. März 2021, 19:30 - 21:30 Uhr
An diesem Abend möchte Brigitte Strässer, eine der Gründerinnen des FrauenForums mit uns und Ihnen ins Gespräch kommen: Wie kam es zu der Gründung des FrauenForums vor 30 Jahren? Was hat sich seitdem getan? Wo stehen wir heute und was ist noch zu tun? mehr Infos

Online-Workshop: Pilates-Rückengesundheit für zuhause
10. und 24. März 2021, 19:30 - 20:45 Uhr
Alle Übungen dieser kostenloses Workshops können ohne Equipment und ohne Vorkenntnisse zuhause durchgeführt werden. Im Anschluss steht Trainerin Nora Scherzer gerne für individuelle Fragen zu den Übungen sowie für Tipps zur Schmerzlinderung von verspannungsbedingten Rückenproblemen zur Verfügung. mehr Infos

Workshopreihe: Balance und Flexibilität im Alltag stärken
20. März bis 19. Juni 2021

Stress und ein Zuviel an Belastungen gehören für viele in der heutigen Zeit irgendwie zum Alltag mit dazu. In dieser Workshopreihe gibt Stressmanagement-Trainerin Katrin Schürmann Ihnen Anregungen, Ideen, Zeit und Raum, sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der Frage zu beschäftigen, wie Sie Ihr Leben gut und gelingend gestalten können. 4 Samstags-Termine à 4 Stunden, einzeln oder en bloc buchbar. mehr Infos

Online-Schreibworkshop für (angehende) Selbstständige: Website, Flyer, Blog & Co.
23. März 2021, 16:30 - 20:00 Uhr
Zu Beginn einer Selbstständigkeit (und auch noch mittendrin) wollen allerlei Texte geschrieben werden. In diesem Workshop starten Sie mit der Arbeit daran: Mit praktischen Schreibimpulsen sortieren Sie Ihre Inhalte, bringen erste Textentwürfe zu Papier und klären, welche Botschaften Ihre Texte vermitteln sollen. mehr Infos

Sie müssen gerade jeden Euro einzeln umdrehen? Sprechen Sie uns an – wir finden mit Sicherheit eine Lösung!

Außerdem empfehlenswert: Finanzseminar für Frauen

Sie haben sich noch nie ernsthaft mit den Themen Finanzen und Geldvermehrung beschäftigt? Dann haben die Kolleg*innen der kfd im Bistum Münster und das Haus der Familie eine spannende Online-Veranstaltung für Sie: Am 17. März zwischen 19:00 und 20:30 Uhr geben sie praktische Tipps für den Weg zur finanziellen Unabhängigkeit und motivieren dazu, die Finanzplanung selbst in die Hand zu nehmen. Ausführliche Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

5 Fragen an … Nikola Siller

Nikola Siller (Jahrgang 1975) hat im Sommer letzten Jahres die Geschäftsführung von BerufsWege e.V. übernommen. Vorher war sie als Beraterin und Leitung der Kontakt- und Informationsstelle Frauen & Beruf tätig. Sie ist Mutter von zwei (fast) erwachsenen Kindern und lebt seit 1995 in Münster.
Nikola Siller im Newsletter
Frau Siller, wie wurden Sie zu der Person, die Sie heute sind?
In meinem Leben gibt es drei Aspekte, die mich durchgängig geprägt haben: Neugier und die Lust am Lernen, das Infragestellen von Machtstrukturen und die Freude an der Kommunikation und an der Verbundenheit mit Menschen. All dies nutze ich in meinen verschiedenen Handlungsfeldern mit dem Ziel, die Welt ein Stückchen besser zu machen. Eine Basis hierfür bieten meine Qualifikation als Politikwissenschaftlerin und meine zahlreichen systemischen Ausbildungen als Beraterin, Coach, Supervisorin und Organisationsentwicklerin.

Welche Motivation steckt hinter Ihrem Engagement für BerufsWege e.V.?
Ich war schon früh in der Frauen- und Menschenrechtsbewegung aktiv. Habe beispielsweise mit Freundinnen den Verein Zwischenzeit gegründet, später das interkulturelle Zentrum Don Quijote aufgebaut. Mir war es immer wichtig, Leute zusammenzubringen, dabei zu unterstützen, selbst aktiv zu werden. Bei BerufsWege/Frauen & Beruf geht es um Empowerment und um den Aufbau von Strukturen, die ein solidarisches und gleichberechtigtes Zusammenleben möglich machen.

Definieren Sie sich selbst als Feministin?
Ein Anteil von mir ist sicherlich Feministin. Es gibt in mir aber auch die Wissenschaftlerin, die Naturliebhaberin, die kreative Macherin, auch die Mutter von zwei wundervollen Kindern und vieles mehr. Es ist die Mischung von all dem, die mich als Menschen kennzeichnet. Wir müssen ganzheitlich und global denken, um gemeinsam etwas zu bewegen – und natürlich lokal und konkret handeln!

Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: Eine gleichberechtigte Arbeitswelt ist für mich …
… eine längst überfällige Selbstverständlichkeit.

Welches Werk einer Frau (Buch, Film, Theaterstück etc.) sollte man Ihrer Meinung nach unbedingt kennen?
Die Graphic Novels von Liv Strömquist, „Die Entstehung des Patriarchats“ von Gerda Lerner und „Why we matter“ von Emilia Roig.

5 Fragen an … Iris Scherzer

Iris Scherzer (Jahrgang 1960) arbeitet seit 2013 als Projektmanagerin und Koordinatorin für BerufsWege e.V., damals noch das FrauenForum e.V. Sie ist Mutter von zwei Kindern und lebt mit ihrem Mann in Münster.
Business_frub (10 von 10)
Frau Scherzer, wie wurden Sie zu der Person, die Sie heute sind?
Geprägt haben mich sowohl meine ersten Berufsjahre als Regieassistentin und Regisseurin für das Schauspiel, Musik- und Tanztheater an verschiedensten Bühnen in ganz Deutschland, als auch meine Arbeit an der Hochschule für Künste in Bremen, die sich an eine zusätzliche Ausbildung im Bereich Kulturmanagement anschloss. Mit der Familiengründung ging es wieder zurück nach Münster, und nach einer zehnjährigen herrlichen Familienzeit bin ich wieder in den Beruf eingestiegen.

Welche Motivation steckt hinter Ihrem Engagement für BerufsWege e.V.?
Mir ist es wichtig, dass Menschen eine*n Ansprechpartner*in haben zu Fragen und Situationen in ihrer persönlichen Arbeitswelt und dass es ein Forum gibt, in dem arbeitspolitische Fragestellungen thematisiert werden.

Definieren Sie sich selbst als Feministin?
Ja klar!

Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: Eine gleichberechtigte Arbeitswelt ist für mich …
… eine Welt, in der jede*r persönliche (berufliche) Vorstellung in den unterschiedlichsten Lebensphasen verwirklichen kann.

Welches Werk einer Frau (Buch, Film, Theaterstück etc.) sollte man Ihrer Meinung nach unbedingt kennen?
Zu unserem Kontext passt sehr gut das Theaterstück „Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte oder Stützen der Gesellschaften“ von Elfriede Jelinek. In dem Stück verlässt die Hauptfigur Nora Familie und geregelten Alltag, um in der Arbeitswelt ihr Glück zu finden… Für die Bühne werden hier feministische und gesellschaftspolitische Fragestellungen toll umgesetzt, und die Dialoge haben nichts von ihrer Aktualität eingebüßt.

Equal Pay Day auf den 10. März vorgezogen

Das Datum des Equal Pay Days markiert symbolisch den Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern: Rechnet man die Lohndifferenz zwischen den Geschlechtern in Tage um, arbeiten Frauen bis zu diesem Tag im Jahr umsonst. Da die deutsche Lohnlücke von 20 auf 19 Prozent gesunken ist, verschiebt der Equal Pay Day sich in diesem Jahr vom 14. auf den 10. März. Ein kleiner Schritt auf dem Weg zu einer gerechten Gesellschaft, in der gleiche Arbeit selbstverständlich geschlechterübergreifend gleich bezahlt wird. Alle Informationen zur diesjährigen Equal-Pay-Day-Kampagne finden Sie auf dieser Website.

Gender Pension Gap in Deutschland bei 35 Prozent

In Deutschland gibt es nicht nur beim Lohn, sondern auch bei der Rente eine riesige Lücke zwischen Männern und Frauen. Laut aktuellen Zahlen der Bundesregierung liegt die durchschnittlich überwiesene gesetzliche Rente derzeit bei 982 Euro im Monat – und damit im Schnitt um 425 Euro unter der an Männer geleisteten Rentenzahlung. Eine Studie aus dem Jahr 2019 zeigt, dass die Schere zwischen den Rentenanwartschaften sich üblicherweise in den Dreißigern auftut – die Zeit, in der Frauen aufgrund der Familiengründung deutlich häufiger ihre Arbeitszeit reduzieren als Männer. Mit deutlichen Folgen für die spätere Rente.

Grundsatzurteil zur Lohngleichheit

In einem Grundatzurteil (Aktenzeichen: 8 AZR 488/19) hat das Bundesarbeitsgericht im Januar festgestellt: Verdient eine Frau weniger als das mittlere Einkommen der Männer in gleicher Position, ist dies ein Indiz für eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Sehen Arbeitgebende das anders, liegt es künftig an ihnen, dafür Beweise vorzulegen. Damit gab das Gericht einer Abteilungsleiterin recht, die von ihrem Arbeitgeber eine Auskunft über das Einkommen der männlichen Kollegen in vergleichbarer Position verlangt und eine Zahlung der festgestellten Differenz gefordert hatte. Der Arbeitgeber lehnte ab und bestritt eine Diskriminierung. Die entsprechende Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichtes finden Sie hier.

Lesens-, Sehens- & Hörenswertes

Video-Serie: #FRAUEN.KÖNNEN.ALLES.
Chefinnen im Handwerk sind in Deutschland dünn gesät, obwohl immer mehr junge Frauen eine Ausbildung in handwerklichen Berufen absolvieren. Deshalb stellt die bundesweite gründerinnenagentur (bga) ab sofort alle drei Wochen eine andere Chefin im Handwerk aus einem anderen Gewerk und einem anderen Bundesland in einem kurzen Video-Clip vor. Hier finden Sie die Serie auf YouTube.

Podcast: Justitias Töchter
Im Fokus dieser Produktion des Deutschen Juristinnenbundes stehen rechtspolitische Forderungen sowie aktuelle Entwicklungen in Rechtsprechung und Gesetzgebung zur Gleichberechtigung der Geschlechter. Ein Podcast für alle femistisch und rechtspolitisch Interessierten – ausdrücklich auch für Nicht-Jurist*innen! Hier finden Sie sämtliche bisher erschienenen Folgen.

Artikel: Haben Sie Anspruch auf Kinderzuschlag?
Sie denken aufgrund von Corona das erste Mal über die Beantragung des Kinderzuschlags nach? Alle Informationen zu Voraussetzungen und Einkommensgrenzen sind auf dieser Seite zusammengefasst.

Video: Corona und der Backlash für Frauen
Wie groß ist die Gefahr, dass sich die Geschlechterungerechtigkeiten durch Corona langfristig vertiefen? Darüber diskutiert die Publizistin Carolin Emcke in diesem sehenswerten Gespräch mit der Rechtsanwältin Christina Clemm und der Journalistin Teresa Bücker.
Herausgeber:
BerufsWege e.V., Warendorfer Str. 3
48145 Münster, Tel. 0251 55669
info@berufswege-muenster.de

Text:
Constanze Wolff, Brandstifterin

Verantwortlich im Sinne § 7 TMG:
BerufsWege e.V., Warendorfer Str. 3
48145 Münster, Tel. 0251 55669

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