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Liebe Leser*innen,

der Herbst lässt sich nicht mehr ignorieren – und genauso bunt wie das Blätterwerk der Bäume ist auch unser Angebot für den Monat Oktober. Passend zum Wandel der Jahreszeiten legen wir dabei einen besonderen Fokus auf die berufliche Neu- und Umorientierung: Für alle, die beruflich neu anfangen wollen, beginnt am 25. Oktober wieder unser siebenteiliges Orientierungsseminar – und zwar online.

Wenn Sie das gemeinsame Arbeiten vor Ort bevorzugen, bietet sich unser Kreativ-Seminar am 30. Oktober an: Unter professioneller Anleitung und mit Unterstützung der Gruppe gehen Sie hier einen ganzen Tag lang Ihren beruflichen Herzenswünschen auf den Grund – die spielerische Herangehensweise und das gemeinsame Ausprobieren ermöglichen neue und möglicherweise auch ganz unerwartete Antworten.

Ob in einem unserer Seminare oder im Rahmen einer Einzelberatung: Wir freuen uns auf alle, die gemeinsam mit uns an ihrer Zukunft arbeiten möchten!

Ihr Frauen & Beruf- und BerufsWege-Team

In diesem Newsletter finden Sie …

  • unsere Veranstaltungen im Oktober
  • ein Festival für die kreative Auseinandersetzung mit dem Begriff "Demokratie"
  • Kurzinterviews mit unseren Trainerinnen Jennifer Schönherr und Katrin Liebert
  • eine Erinnerung an die "Mütter des Grundgesetzes"
  • einen aktuellen Bericht zu den Auswirkungen der Pandemie auf die Arbeitszeit
  • spannende Lese- und Onlinetipps
Wir wünschen viel Spaß beim Entdecken!

Unsere Veranstaltungen im Oktober:

Zwischen Umbruch und Aufbruch: Online-Fachtag für Frauen ab 55
2. Oktober 2021, 10:00 bis 15:30 Uhr
Eine Frau, die heute 60 ist, kann damit rechnen, 85 Jahre alt zu werden, zehn Prozent der heute 60-Jährigeb werden sogar älter als 95 Jahre. Doch wie gehen wir mit dem Älterwerden um? Träumen wir vom Ruhestand, von Garten und Enkeln, Reisen und wohlverdienter Erholung? Oder wollen wir nochmal richtig loslegen und endlich lang aufgeschobene Träume verwirklichen? An diesem Fachtag wollen wir die verschiedenen Facetten des Älterwerdens beleuchten. mehr Infos

Schreibworkshop für (angehende) Selbstständige: Texten für die eigene Webseite
5. Oktober 2021, 18:00 bis 21:30 Uhr
Ohne eigene Webseite geht heute nichts mehr. Aber gerade zu Beginn einer Selbständigkeit ist das Texten für die eigene Webseite alles andere als einfach. In diesem Workshop schreiben Sie unter professioneller Anleitung los – egal, ob Sie noch ganz am Anfang stehen oder schon gegründet haben. mehr Infos

Gründerinnen-Stammtisch
20. Oktober, 17. November 2021, 18:00 bis 21:00 Uhr
Eine offenes Angebot für alle, die an einer unserer Gründerinnenwerkstätten teilgenommen haben und Lust auf weitere Termine und strukturierten Austausch haben. mehr Infos

Berufliches Orientierungsseminar für Frauen (online)
25. Oktober bis 13. Dezember, sieben Montags-Termine von 18:00 bis 21:00 Uhr
Was kann ich? Was will ich? Wo kann ich anknüpfen? Welche neuen oder alternativen Perspektiven gibt es? Das Orientierungsseminar ist ein Angebot für Frauen, die beruflich neu anfangen wollen – sei es nach Ausbildung, Studium oder Elternzeit, aus der Arbeitslosigkeit oder einer laufenden Beschäftigung heraus. mehr Infos

Kreativ-Seminar: berufliche Neu- und Umorientierung mal anders
30. Oktober 2021, 10:00 bis 17:00 Uhr
Sie möchten sich gern beruflich neu orientieren oder nach einer Auszeit beruflich wieder einsteigen? Dieses Kreativ-Seminar ist eine Einladung, sich auf eine etwas andere Spurensuche zu begeben. Mit kreativen Methoden und unterschiedlichen Materialien finden Sie auf spielerische Art und Weise heraus: Wofür schlägt mein Herz? Was unterstützt mich auf meinem ganz eigenen Weg? Was sind meine nächsten Schritte? mehr Infos

Sie müssen gerade jeden Euro einzeln umdrehen? Sprechen Sie uns an – wir finden mit Sicherheit eine Lösung!

"Festival der Demokratie" vom 2. bis 10. Oktober

Über 70 Aufführungen, Performances, Workshops, Diskussionen und Mitmachaktionen – das ist das "Festival der Demokratie" vom 2. bis 10. Oktober. Kulturschaffende aller Sparten verschmelzen in Münster Kunst, Theater, Bildung und Wissenschaft zu einer multidimensionalen Installation – weibliche Stimmen kommen vor allem in "Vergissmeinnicht" und "Frauen. Brand. Rede. Nein. Schrei!" zu Wort. Das vielfältige Programm hält für jedes Altersklasse und zu jeder Tageszeit etwas bereit, Tickets gibt es bereits ab drei Euro.

5 Fragen an … Jennifer Schönherr

Die gelernte Betriebswirtin Jennifer Schönherr (Jahrgang 1974) ist selbstständige Marketingberaterin und unterstützt BerufsWege e.V. seit 2019. Ihre Trainingsschwerpunkte liegen in den Bereichen strategisches Marketing und neue Medien, außerdem ist sie in der Gründerinnenwerkstatt aktiv und unterstützt das Team um den BerufsWege-Instagram-Kanal Young Future. Für ihre mittlerweile erwachsenen Kinder war sie alleinerziehend verantwortlich.
Jennifer Schòˆnherr
Frau Schönherr, wie wurden Sie zu der Person, die Sie heute sind?
Mich haben vor allem die Krisen und Grenzgänge im Leben zu der herzlichen, positiven, wertschätzenden und tatkräftigen Person gemacht, die ich heute bin. Sehr einschneidend war dabei sicherlich meine private Trennung in jungen Jahren und der Status alleinerziehend – vor allem in Hinblick auf die Weiterentwicklung der eigenen Berufstätigkeit nach der Erziehungszeit. Der Start in die Selbständigkeit verhieß Vereinbarkeit von Familie und Beruf für mich. Vieles war trotzdem sehr schwer und ließ mich immer wieder an Grenzen stoßen – deshalb habe ich häufig selbst Hilfe und Unterstützung bei BerufsWege e.V. gefunden, von Frau zu Frau und zum kleinen Preis. Heute ist es mein Anliegen, das Erfahrene – beruflich und persönlich – weiterzutragen und Frauen Mut zu machen, sich auf den eigenen selbstbestimmten Berufs- und Lebensweg zu begeben. Meine Beratungskompetenz vertiefte ich während der ehrenamtlichen Mitarbeit bei der Telefonseelsorge Münster.

Welche Motivation steckt hinter Ihrem Engagement für BerufsWege e.V.?
Ich verstehe meine Arbeit dort als Teil meines persönlichen frauenpolitischen Engagements. Ich bin aufgewachsen mit einem Selbstverständnis von vorhandener Gleichberechtigung, welche ich so als erwachsene Frau in meinen Lebens- und Arbeitswelten kaum vorfand. Das war ein Schock. Viele Schwierigkeiten waren unnötig und rückblickend eine reine Ressourcenverschwendung von – vor allem weiblichen – Potenzialen, die diese Gesellschaft meines Erachtend dringend braucht. Es ist mir ein Herzensanliegen, Frauen auf ihrem Weg zu stärken und meinen Teil dazu beizutragen, dass die, die nach mir kommen, es leichter haben. Oder denen, die es ähnlich schwer haben, Wege aufzuzeigen, wie es leichter und machbar wird.

Definieren Sie sich selbst als Feministin?
Ohne jeden Zweifel JA. Die Art wie ich lebe hat mir immer wieder aufgezeigt, wie viel wir noch – gemeinsam – nachbessern müssen, damit Frauen selbstbestimmt und gleichberechtigt in dieser Gesellschaft leben können. Und ich habe den Eindruck, es gibt zunehmend auch wieder Kräfte, die dies verhindern wollen. Daher ist nachhaltiges Engagement in dieser Sache unbedingt notwendig.

Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: Eine gleichberechtigte Arbeitswelt ist für mich …
… eine Arbeitswelt, die nicht gleich ist für alle, sondern Raum lässt für Unterschiede und die Bedürfnisse aller Geschlechter mit intelligenten Konzepten würdigt und „lebbar“ integriert – und damit stärker und erfolgreicher macht für alle.

Welches Werk einer Frau (Buch, Film, Theaterstück etc.) sollte man Ihrer Meinung nach unbedingt kennen?
Das Buch „Die neue ArbeiterInnenklasse: Menschen in prekären Verhältnissen“ von Veronika Bohrn Mena. Und natürlich mein eigenes, gerade im Entstehen befindliches Werk „Das fröhliche Buch für Alleinerziehende“ – Frauen, die in dieser Lebenssituation für das Buch porträtiert werden möchten, dürfen sich gerne bei mir melden!

5 Fragen an … Katrin Liebert

Katrin Liebert (Jahrgang 1966) ist ein BerufsWege-Urgestein und bereits von Beginn an dabei, zwischenzeitlich auch im Vorstand. Aktuell widmet sie sich vor allen Dingen dem Thema Migration, gibt Seminare zu Persönlichkeitsentwicklung und Zukunftsplanung und ist für das Angebot „TalentKompass NRW“ verantwortlich. Sie lebt in Münster und hat zwei erwachsene Kinder.
Katrin Liebert
Frau Liebert, wie wurden Sie zu der Person, die Sie heute sind?
Ich habe nach meinem Abitur visuelle Kommunikation an der Fachhochschule Münster studiert, Pädagogik und Psychologie standen alternativ zur Wahl für mich. Nach dem Studium habe ich mich mit mehreren Leuten aus dem Studium direkt selbstständig gemacht, seitdem leite ich – zusammen mit meinem Kollegen Thomas – die Agentur elemente, die aktuell schwerpunktmässig in den Bereichen Beratung, Kommunikation, Moderation und Branding tätig ist.
Vor über zehn Jahren habe ich eine erste Zusatzausbildung zur Organisationsberaterin gemacht, etwas später die Ausbildungen zur agilen und systemischen Coachin, und in diesem Jahr beende ich meine Mediationsausbildung. Mein Arbeitsfeld hat sich dementsprechend deutlich verändert. Wir arbeiten mittlerweile mit agilen Methoden und Mindsets (Zukunftsraum, Megatrends und Design Thinking), moderieren und begleiten große Zukunfts- und Changeprozesse zu unterschiedlichen Fragestellungen für Wirtschaft, Verbände, Hochschulen und Kommunen. Der Anlass zu dieser Veränderung war ursprünglich meine ehrenamtliche Tätigkeit im Bereich der Bildung und Inklusion. Ich wollte gesellschaftlich etwas verändern und dann Menschen den Rahmen bieten, sich zu beteiligen und entfalten zu können. Mittlerweile biete ich daher auch Trainings zur Persönlichkeitsentwicklung an.

Welche Motivation steckt hinter Ihrem Engagement für BerufsWege e.V.?
Es begeistert mich sehr, Menschen mit guten Angeboten zu bewegen und einen Impuls für ihre Zukunft zu setzen.

Definieren Sie sich selbst als Feministin?
Ich setze mich schon sehr lange für Inklusion ein. Jeder Mensch hat ein Recht darauf, ein gleichberechtigter Teil der Gesellschaft zu sein. Feminismus ist meines Erachtens ein natürlicher Teil davon.

Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: Eine gleichberechtigte Arbeitswelt ist für mich …
… gleiche Rechte und gleicher Lohn für alle – und die Möglichkeit, das zu machen, was jede*r wirklich gerne machen möchte. Und natürlich eine sichere vernünftige Rente für alle Menschen.

Welches Werk einer Frau (Buch, Film, Theaterstück etc.) sollte man Ihrer Meinung nach unbedingt kennen?
Aktuell finde ich die Zeitschrift „Neue Narrative - Das Magazin für neue Arbeit“ total spannend, informativ und sehr gut gemacht. Und der Instagram-Kanal „ichbinsophiescholl“ ist auch total empfehlenswert. In diesem neuen Format ist die Geschichte der Weißen Rose überraschend intensiv und präsent inszeniert, mit absolut wunderbaren Schauspieler*innen, eine Art neues tägliches Miniserienformat.

Danke den Müttern des Grundgesetzes

Am 22. September wäre Elisabeth Selbert 125 Jahre alt geworden. Die deutsche Politikerin und Juristin war SPD-Abgeordnete im Parlamentarischen Rat und eine der vier "Mütter des Grundgesetzes".Hätte sie sich 1948/1949 nicht so hart für die Aufnahme des Satzes „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ in den Grundrechteteil der bundesdeutschen Verfassung eingesetzt, wären diese Sätze noch Gesetz: "Dem Manne steht die Entscheidung in allen das gemeinschaftliche Leben betreffenden Entscheidungen zu." "Zu Arbeiten im Hauswesen und im Geschäft des Mannes ist die Frau verpflichtet." "Hat sich die Frau einem Dritten gegenüber zu einer von ihr in Person zu bewirkenden Leistung verpflichtet" – zum Beispiel einen Arbeits- oder Kaufvertrag unterschrieben – "so kann der Mann das Rechtsverhältnis (...) kündigen."

Covid-19: Arbeitszeitreduktion vor allem bei Frauen

Die Corona-Pandemie hat von Beschäftigten sehr viel Flexibilität verlangt. Der aktuelle Report des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen zeigt ein dramatisches Bild des Arbeitszeitgeschehens im letzten Jahr: Die Corona-Pandemie wirkte sich vor allem geschlechtsspezifisch aus. Die Arbeitszeiten von Frauen in Vollzeit sind in der Krise stärker gesunken als die der Männer. In der Folge wurde die Arbeitszeitlücke seit 2013 erstmals wieder größer. „In Krisenzeiten besteht die Gefahr, dass Frauen und Mütter wie selbstverständlich und auf Kosten von Rentenansprüchen, beruflicher Weiterbildung und Karriereoptionen in alte Rollenbilder zurückgedrängt werden“, kritisieren die IAQ-Forscherinnen. der komplette Report zum Download

Lesens- und Sehenswertes

Interaktive Story: Familienalltag in der Pandemie
rbb|24 hat sich durch dutzende Studien und Befragungen gearbeitet, Datensätze zum ersten Lockdown ausgewertet und mit Betroffenen gesprochen, um der Aufteilung der Care-Arbeit auf die Spur zu kommen. Herausgekommen ist dabei eine interaktive Website, auf der Nutzende selber auswählen können, wessen Alltag sie durchleben möchten, um so die Unterschiede unmittelbar erfahrbar zu machen.

Interview: Prof. Eva Rothgang über Frauen in MINT-Berufen
Eva Rothgang ist Professorin für „Digitale Prozessketten in der Medizinischen Versorgung und Medizintechnik“ an der Ostbayerischen-Technischen Hochschule Amberg-Weiden und war mehrere Jahre bei Siemens Healthineers tätig. In diesem Interview erläutert sie, warum sie sich für einen MINT-Beruf entschieden hat und wie der MINT-Bereich für Frauen attraktiver gemacht werden kann.

Digitale Community: "FEMboss"
Sie sind Solopreneurin, Unternehmerin oder auf dem Weg in die Selbstständigkeit? Die Online-Community FEMboss bringt Gleichgesinnte zusammen – digital und analog. Der nächste große Netzwerk-Anlass ist das digitale FEMboss-Weekend vom 8. bis 10. Oktober voller inspirierender Live-Interviews, Success und Fail Stories.

Online-Magazin: femtastics
Dieses Online-Magazin hat es sich zur Aufgabe gemacht, unterschiedliche Lebenskonzepte sichtbar zu machen und die Leser*innen zu bestärken, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. Mit Homestories, Interviews und Meinungsstücken will das Team inspirieren, empowern und vernetzen, indem es unterschiedlichsten Menschen, Lebenskonzepten und Projekten eine digitale Bühne gibt.

Rezension: "Unsichtbare Frauen" und "Das Patricharchat der Dinge"
Zwei Bücher aus zwei Jahren – beide beschäftigen sich damit, dass unsere Welt für durchschnittliche weiße cis Männer normiert ist. In diesem Blog-Beitrag werden sie miteinander verglichen – und beide gleichermaßen empfohlen.
Herausgeber:
BerufsWege e.V., Warendorfer Str. 3
48145 Münster, Tel. 0251 55669
info@berufswege-muenster.de

Text:
Constanze Wolff, Brandstifterin

Verantwortlich im Sinne § 7 TMG:
BerufsWege e.V., Warendorfer Str. 3
48145 Münster, Tel. 0251 55669

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