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Liebe Leser*innen,

wo stehen wir heute und wo wollen wir hin? Diese Fragen stellen wir uns in diesen Tagen gleich aus zwei Blickwinkeln. Der erste richtet den Blick zunächst in die Vergangenheit: In diesem Jahr wird das Gewaltschutzgesetz 20 Jahre alt – und obwohl das Thema "häusliche Gewalt" dadurch vermehrt als gesellschaftliches Problem wahrgenommen wird, leiden nach wie vor viel zu viele Frauen darunter. Deshalb findet vom 2. bis 7. Mai eine Aktionswoche in Münster statt, deren Highlight eine interdisziplinäre Fachtagung am 3. Mai im Rathausfestsaal ist.

Der zweite Blickwinkel ist ein sehr persönlicher: Ab dem 1. April sind wir obdachlos. Leider ist es uns nach der kurzfristigen Kündigung nicht gelungen, rechzeitig neue Räume zu finden, sodass wir Mobiliar und Ausstattung zunächst zwischenlagern müssen und händeringend auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind. Unsere Veranstaltungen und Beratungen laufen selbstverständlich weiter – dennoch suchen wird dringend mindestens 120 Quadratmeter in zentraler Lage mit einem großen Seminarraum und mindestens zwei Büroräumen – Ihre Tipps und Empfehlungen sind unter info@kompanera.de sehr willkommen! Übergangsweise kommen wir auch gerne irgendwo zur Untermiete unter.

Bereits untergekommen sind wir bei XING und bei LinkedIn – seit wenigen Tagen ist Kompanera dort mit einem Profil vertreten. Wenn Sie sich also auch dort regelmäßig über unsere Veranstaltungen auf dem Laufenden halten wollen, werden Sie doch unser*e Follower*in!

Damit verabschieden wir uns von Ihnen und vom März - lassen Sie sich morgen nicht auf den Arm nehmen und genießen Sie die Osterzeit im Kreise Ihrer Lieben!

Mit herzlichem Gruß
Ihr Kompanera-Team

In diesem Newsletter finden Sie …

  • einen Ausblick auf spannende Veranstaltungen im April
  • Kurzinterviews mit unseren Team-Mitgliedern Jessika Blakert und Matthias Pfennig
  • drei interessante Studien zur Geschlechtergleichstellung und zum Gender Pay Gap
  • Lese- und Hörtipps für die Osterpause
  • vier spannende Stellenausschreibungen, drei davon in Teilzeit
Wir wünschen viel Spaß beim Entdecken!

Unsere Veranstaltungen im April:

Fit im Homeoffice: Pilates-Rückengesundheit
07. April 2022, 19:30 bis 20:45 Uhr
Alle Übungen dieser Workshops können ohne Equipment und ohne Vorkenntnisse zuhause durchgeführt werden. Im Anschluss steht Trainerin Nora Scherzer gerne für individuelle Fragen zu den Übungen sowie für Tipps zur Schmerzlinderung von verspannungsbedingten Rückenproblemen zur Verfügung. mehr Infos

Gründerinnenstammtisch
20. April 2022, 18:00 bis 21:00 Uhr
Haben Sie an einer unserer Gründerinnenwerkstätten teilgenommen und Lust auf weitere regelmäßige Termine und strukturierten Austausch? Melden Sie sich an und schalten Sie sich per Zoom dazu! mehr Infos

Infoabend online: Wie können wir es schaffen, als Eltern gleichberechtigt(er) zu leben?
27. April 2022, 19:30 bis 21:00 Uhr
Obwohl heute auch Väter Elternzeit nehmen und Frauen Führungspositionen innehaben, ist es gar nicht so einfach, ein gleichberechtigtes Familienleben zu führen. Inhalt dieser Infoveranstaltung ist es, Hintergründe zu verstehen und Lösungsansätze aufzuzeigen, um Paaren einen eigenen Weg für ein harmonisches Familienleben zu ermöglichen. mehr Infos

Sie müssen gerade jeden Euro einzeln umdrehen? Sprechen Sie uns an – wir finden mit Sicherheit eine Lösung!

Außerdem spannend:

Workshop: Die Kids sind aus dem Haus – und jetzt?
27. April 2022, 19:00 bis 21:00 Uhr, VHS Stadtlohn
Die Lebensphase ohne Kinder - auch bekannt als "Empty Nest" - bedeutet meist eine große Umstellung und Veränderung für Eltern und löst ganz unterschiedliche Gefühlslagen aus.
Dieser Workshop richtet sich an Frauen, die sich positiv auf diesen neuen Lebensabschnitt einstellen, ihre eigene Bedürfnisse sehen und in den Mittelpunkt rücken und sich selbst, Partnerschaft, Freundschaft neu entdecken und bewusst leben möchten. mehr Infos

5 Fragen an … Jessika Blakert

Jessika Blakert (Jahrgang 1994) ist gebürtige Münsteranerin, Online Marketing Managerin und seit Anfang 2022 bei Kompanera dabei. Sie gibt im Rahmen der Gründerinnenwerkstatt Workshops zu den Themen Marketing und Social Media.
Jessika Blakert
Frau Blakert, wie wurden Sie zu der Person, die Sie heute sind?
Ich bin waschechte Münsteranerin, habe allerdings in Dortmund studiert: Angewandte Sprachwissenschaft, Soziologie und Wirtschaft. Mehrere Praktika im Online-Marketing haben meine Begeisterung für diesen Bereich geweckt, seit 2018 bin ich für ein IT-Unternehmen in Münster tätig. Dort verantworte ich alle Aufgaben, die rund um das Thema Marketing, speziell Online-Marketing, anfallen. Um mein Praxiswissen weiter wissenschaftlich zu untermauern, absolviere ich seit 2021 zusätzlich ein berufsbegleitendes Master-Studium an der Hochschule Fresenius.

Welche Motivation steckt hinter Ihrem Engagement für Kompanera?
Die Mission von Kompanera, Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit voranzubringen, hat mich gleich überzeugt. Im Rahmen der Gründerinnenwerkstatt motiviert es mich, Frauen dabei zu unterstützen, den Weg in die Selbstständigkeit zu wagen und ihnen zu helfen, ihre Träume zu verwirklichen.

Definieren Sie sich selbst als Feministin?
Meiner Meinung nach ist es superwichtig, eine Chancengleichheit und -gerechtigkeit unabhängig von Geschlecht, aber auch von Herkunft, Religion oder sexueller Orientierung, zu unterstützen.

Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: Eine gleichberechtigte Arbeitswelt ist für mich …
… auf jeden Fall ein sehr wichtiges und aktuelles Thema. Es benötigt noch viel mehr Aufmerksamkeit – sei es bei der Gleichberechtigung bei der Berufswahl, den Gehaltsstrukturen oder Aufstiegsmöglichkeiten, um nur einige Aspekte zu nennen.

Welches Werk einer Frau (Buch, Film, Theaterstück etc.) sollte man Ihrer Meinung nach unbedingt kennen?
Ein toller Film, den ich kürzlich gesehen habe, ist „Little Women“ von Greta Gerwig. Dieser basiert auf dem Buch von Louisa May Alcott und ist ein Historiendrama, welches Mitte des 19. Jahrhunderts spielt. Es geht um vier Schwestern, die sich entgegen der starren Rollenverteilung der damaligen Zeit selbst verwirklich möchten.

5 Fragen an … Matthias Pfennig

Matthias Pfennig (Jahrgang 1967) ist Diplom-Psychologe, Diplom-Theologe und Diplom-Sozialarbeiter mit eigener Praxis im Münsteraner Kreuzviertel. Für Kompanera ist er in der Beratung für Paare und Familien zur Vereinbarkeit von Care- und Erwerbsarbeit tätig und übernimmt die Elternzeitberatung für Männer. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Münster.
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Herr Pfennig, wie wurden Sie zu der Person, die Sie heute sind?
Ich bin in Bremerhaven aufgewachsen und habe bis heute diese Sehnsucht nach dem Meer nie verloren. Da oben im Norden soll man ja wortkarg sein, als Mann dreimal mehr – irgendwie ist das an mir vorbeigegangen. Meine Liebe zur Sprache, zum Lesen, mein Interesse an anderen Menschen hat mich auf jeden Fall schon früh sehr geprägt. Dass ich daraus mal meinen Beruf entwickeln würde, war mir zu dem Zeitpunkt ziemlich sicher noch nicht klar. Ich hatte eigentlich nie einen großen Plan für mich und mein Leben. Im Rückblick würde ich sagen, dass das einerseits seinen Charme hatte und mich zu vielen Ufern gebracht hat, die ich sonst nie entdeckt hätte. Andererseits ist mir mit zunehmendem Alter auch deutlich geworden ist, dass unsere Lebenszeit endlich ist und die Entscheidung für das eine auch sehr oft indirekt eine Entscheidung gegen etwas anderes ist. Jetzt versuche ich das eine zu tun, ohne das andere zu lassen: Ich entwickele durchaus bewusster eine Idee für den weiteren Törn auf dem Meer des Lebens, wohl wissend, dass es immer anders kommt und gerne oft auch besser anders kommt.
In Bezug auf meine Identität als Mann ist es mir im Laufe der Zeit dann immer klarer auf den Radar gekommen, dass es durchaus noch mehr geben darf als halt einfach ein Mann zu sein und dass man sich dazu gerne noch zwei-drei Gedanken machen darf. Über die Jahre in der beruflichen Männerarbeit, im Männernetzwerk Münster, auf „meinen“ Vater-Kind-Kuren auf Norderney, die ich seit über zehn Jahren begleite, mit meinen eigenen engen Freunden usw. ist da über die Jahre die eine oder andere Erfahrung und Erkenntnis dazugekommen. Seitdem ich Vater von zwei Söhnen bin, hat das alles sicherlich nochmal an Fahrt und Intensität gewonnen.
Letztlich ist mir bewusst geworden, dass ich nur gut und offen auf andere zugehen kann, wenn ich selbst für mich eine (zumindest grobe) Idee habe, wer ich bin und was mich ausmacht – egal ob mein Gegenüber ein Mann oder eine Frau ist, einen ähnlichen oder aber auch einen ganz anderen Lebensentwurf hat. Das ist mein Antrieb, warum ich mich als Mann total gerne bei Kompanera einbringe, so wie ich bin.

Welche Motivation steckt hinter Ihrem Engagement für Kompanera?
Für mich ist es ein Wunsch, dass Kompanera ein Ort ist und gerne weiter wird, an dem es immer auch darum geht, dass Frauen und Männer wechselseitig und miteinander ins Gespräch kommen – im Bewusstsein um das je Eigene und Interesse an dem Anderen in seinen vielen Formen. Dazu würde ich meinen Teil gerne beitragen und werde ganz bestimmt von den Dingen, die dann passieren, auch selbst profitieren.

Definieren Sie sich selbst als Feminist?
Das wäre jetzt etwas viel für mich als Mann… Als Maskulist würde ich mich aber ebensowenig bezeichnen. Für mich ist es wichtig, dass jede*r für sich eine eigene Identität entwickelt hat (wie auch immer die dann aussieht) und sich von dort mit ihren und seinen Themen einbringt. Sicherlich kann ich als Mann vieles nur unter Männern für mich klären und erfahren. Dann ist es mein Traum, dass es immer selbstverständlicher wird, dass wir gemeinsam als Männer und Frauen die Dinge miteinander entwickeln – jede*r durch ihre und seine Brille.

Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: Eine gleichberechtigte Arbeitswelt ist für mich …
… eine Arbeitswelt, in der von Gleichberechtigung gar nicht mehr geredet werden müsste, weil sich die Frage erledigt hat.

Welches Werk einer Frau (Buch, Film, Theaterstück etc.) sollte man Ihrer Meinung nach unbedingt kennen?
Da nehme ich mir als Mann mal die Freiheit, das Buch eines Mannes zu nennen: „Männerseelen. Ein psychologischer Reiseführer“ von Björn Süfke. Lecker-leicht wie anregend-ernsthaft zu lesen. Eigentlich hat Björn es als ein Buch für Männer geschrieben. Ich meine aber, dass er die Lektüre auch für Frauen freigegeben hat. Zumindest, wenn sie danach nicht glauben, die Männer oder ihren Mann damit verstanden und durchschaut zu haben – da muss man dann doch noch die persönliche Entdeckungstour machen, hilft nichts! ;-)

Studien zur Gleichstellung von Männern und Frauen

Gleich zwei spannende Studien zur Gleichstellung der Geschlechter sind in den letzten Wochen erschienen. Das ifo Institut stellt auf seiner Website einen Aufsatz zur Verfügung, der darstellt, warum und in welchen Dimensionen die Gleichberechtigung in Deutschland weit hinter den besten europäischen Ländern zurückliegt. Und das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) liefert auf seiner Website eine zusammenfassende Übersicht über den Stand der Geschlechtergleichstellung in Deutschland mit einem Fokus auf den Arbeitsmarkt.

Gender Pay Gap fast nur bei Jüngeren gesunken

Die Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen ist in den vergangenen Jahren langsam, aber kontinuierlich auf 18 Prozent gesunken. Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt jedoch: Während der Gender Pay Gap bei den unter 30-Jährigen von durchschnittlich rund 15 Prozent in den Jahren 1990 bis 1999 auf acht Prozent im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2019 fiel, verharrte er in den Altersgruppen ab 40 Jahren bei deutlich über 20 Prozent. Grund dafür ist in erster Linie die in Deutschland nach wie vor sehr ungleiche Aufteilung der Sorgearbeit: Die Geburt eines Kindes ist ein massiver Einschnitt in die Erwerbsbiografie von Frauen.

Lesens- und Hörenswertes

Interview: In der Physik ist Vielfalt möglich
Warum kennen wir mehr berühmte Physiker als Physikerinnen? Warum wählen weniger Mädchen Physik als Studienfach? Und wie können Schülerinnen für die Physik begeistert werden? Diesen Fragen widmet sich Prof. Dr. Cornelia Denz nicht nur wissenschaftlich sondern auch ganz praktisch: als Gründerin von Münsters Experimentierlabor, kurz MExLab Physik. Im Interview mit dem Kompetenzzentrum Frau und Beruf Münsterland reflektiert sie über Diversität und Vielfalt, Rollenbilder und Vorurteile, die Sichtbarkeit von Frauen und die Bedeutung der Pubertät für das naturwissenschaftliche Interesse von Jugendlichen.

Podcast: Frau Doktor, übernehmen Sie!
Über 60 Prozent der Medizinstudierenden in Deutschland sind weiblich, doch nur etwa jede zehnte Führungsposition in der Medizinbranche ist von einer Frau besetzt. Wie können es Frauen trotzdem ganz nach oben schaffen? Das möchte Julia Rotherbl, Chefredakteurin der Apotheken Umschau, mit diesem Podcast herausfinden – zusammen mit Frauen, die von ihrem persönlichen Karriereweg erzählen.


Podcast: Es kommt auf alle an – Zur Chancengleichheit von Frauen und Männern
Der Mann macht Karriere, die Frau verdient dazu. In Deutschland ist das noch immer die Norm. Wirkliche Chancengerechtigkeit gibt es hier nicht. Aber warum ist das so? Und, noch wichtiger: Wo können wir ansetzen, um das zu ändern? Das klären Malva Sucker und Jochen Arntz in dieser Folge des Podcasts "Zukunft gestalten" mithilfe von Expertinnen: Wiebke Ankersen, Geschäftsführerin der AllBright Stiftung, und Manuela Barišić, Arbeitsmarktexpertin der Bertelsmann Stiftung.

Marktplatz

Frauensportverein sucht Fachkraft für Selbstbehauptung-Selbstverteidigung
Der Frauensportverein Münster (FSV) sucht eine Fachkraft für den Bereich Selbstbehauptung-Selbstverteidigung (30 Stunden, die Stelle ist teilbar). Bewerber*innen sollten eine pädagogische oder psychologische Grundausbildung sowie eine mädchen- und frauenparteilich feministische Grundhaltung mitbringen. Weitere Informationen gibt es auf der Website des FSV.

Frauenberatungsstelle sucht neue Mitarbeiterin
Der Frauenberatungsstelle Soest sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine engagierte Psychologin, Sozialarbeiterin, Sozialpädagogin o.Ä. Bewerberinnen sollten über ein abgeschlossenes Hochschulstudium, eine Zusatzausbildung in Beratung/Therapie sowie fundierte Kenntnisse im Bereich Gewalt gegen Frauen* verfügen. Weitere Informationen gibt es auf dieser Website.

Münstermann in Telgte sucht Teilzeitkräfte in Buchhaltung und Büromanagement
Münstermann, ein führender Hersteller von Sonderanlagen und Speziallösungen in
den Bereichen Thermoprozess-, Handlings-, Automatisierungs- und Entstaubungstechnik, sucht Mitarbeiter*innen in der Buchhaltung und im Büromanagement. Es handelt sich um Teilzeitstellen, die Bewerbung von Menschen nach der Familienpause oder in gehobenem Alter ist explizit erwünscht. Weitere Informationen gibt es unter bewerben@muenstermann.com
Herausgeberin:
BerufsWege e.V., Warendorfer Str. 3
48145 Münster, Tel. 0174 3581022
info@kompanera.de

Text:
Constanze Wolff, Brandstifterin

Verantwortlich im Sinne § 7 TMG:
BerufsWege e.V., Warendorfer Str. 3
48145 Münster, Tel. 0174 3581022

Unsere aktuellen Sprechzeiten:
Mo. & Di.: 10.00 - 17.00 Uhr
Do.: 10.00 - 18.00 Uhr